2015 Präsidentenwahl Schäden, vom Erdbeben verursacht, sehen wir in Port au Prince nicht mehr. Wenige noch vorhandene Ruinen sind von der tropischen Vegetation überwachsen. Aber an wie vielen Stellen, an denen jetzt nichts steht, war vorher ein Gebäude? Welches? Wie hoch? Da und dort kann es uns jemand sagen. Dabei merken wir, dass unsere Eindrücke jeweils nur halbrichtig sind. Auf den Strassen in den Norden nach Cap Haitien sowie nach Jacmel im Süden ist jedoch die – wenn überhaupt vorhandene – chaotische Transportstruktur, fehlende Unfallversorgung und die ganze wirtschaftliche Misere der Bevölkerung rechts und links der Strassen sichtbar. Immer noch gehen, trotz der nun offiziell eingeführten Schulpflicht, nicht alle Kinder zur Schule. Die meist alleinerziehenden Mütter haben oft nicht das Schulgeld für die oft noch privaten Schulen und die obligatorische … Continued
Deutsch
Reise nach Haiti im November 2015 Diesmal besuchen wir die fünf Institutionen, die wir seither unterstützen, nicht nur zu zweit. Janine ist dabei, die Nichte, die wie die anderen Nichten und Neffen und vier junge Freunde Mitglied des Beirates der Stiftung ist. Janine ist Jugendpsychologin in Berlin und begleitet uns zwölf Tage durch das Land. Ihre Jugend, ihr gutes Französisch und ihre Fähigkeit, auf die Kinder und Jugendlichen zuzugehen, ist überaus hilfreich. Sie öffnet zum Teil Zugänge, die wir allein vielleicht nicht nutzen könnten. Unseren Besuch bei Natacha, in der Schule und dem Waisenhaus von HaitiCare mussten wir auf den letzten Tag unseres Aufenthaltes legen. Die verfügbare Zeit der Nichte war leider schon abgelaufen, deswegen konnte sie uns dorthin nicht mehr begleiten. Nachfolgend Janines Reisebericht: Haiti – eine andere Welt … Continued
2015 Montessori in Port au Prince Diesmal steht der Besuch bei Haiti Care am Ende unserer zwölf Tage in Haiti. Janine musste gestern schon abreisen, wir sind allein. Natacha, die sich nach einer Operation vor zehn Tage noch ausruhen muss, lässt uns von Eric abholen. Dann treffen wir sie und ihre neue Assistentin Berlie im Waisenhaus in Carrefour, einem der armen Viertel der Stadt. Hier wohnen sechzehn Kinder, die im Moment alle in der Schule sind, in vier Zimmern. Die Betreuerinnen belegen weitere zwei und die noch malade Natacha jetzt eines. Köchin und Wachmann gehören zum Haus mit überdachtem Höfchen, Küche und zwei Sanitärräumen. Alle Kinder schlafen in Stockbetten, es ist einfach, aber kuschelig. Der Innenhof ist mit Mauer und Tor gegen die Umgebung abgeschirmt, alle Wände haben von Natachas … Continued
2015 Die Bauten wachsen Janine und Heinz sind allein zu Besuch in Jacmel bei der FMCS (Foundation Make Children Smile) der Haiti-Not-Hilfe des Arztes Dr. Diehl und seiner Frau. (Dieter hält eine Darminfektion heute im Hotel fest, Heinz ist morgen an der Reihe und Janine übermorgen) Janine berichtet darüber unter „Aktuelles“ – besser als wir. Sie war lange mit den Kindern zusammen und konnte – auch dank ihres guten Französisch – viel Kontakt zu ihnen bekommen! Im Hof zwischen den Gebäuden wird Ball gespielt, die Oberschüler kommen gerade vom Unterricht und Marat, der Leiter des Hauses, der uns am Hotel abgeholt hat, wird von allen zur Begrüssung geküsst, wir nur von den Wagemutigeren. Die anderen geben uns die Hand, dann wird von allen das Lied zum Empfang gesungen, wir werden … Continued
2015 Die Jungen werden grösser Mit dem Problem der immer grösser werdenden Jugendlichen, die irgendwann aus der Obhut in ihr eigenes Leben entlassen werden müssen, kommen wir im Haus der Haiti-Kinder-Hilfe in Port au Prince hautnah in Kontakt. Unser Besuch bei der HKH beginnt mit einem langen Gespräch mit Phebee Tournier und André Paul, ihrem neuen Mitarbeiter und Betreuer. André ist Chemiker, war in den USA, ist ein Schatz, der seinen Job bemüht, flexibel und verantwortlich macht. Diese positive Haltung strahlt hoffentlich auf die Jungen und Mädchen aus. Auch hier sind wir uns – theoretisch – mit beiden über die Wichtigkeit der Erziehung und Information zur Familienplanung einig. Wir rufen gleich „Promotion de la famille haitienne“ auf Phebees Lap auf. Sie meint, sie kenne „Pro familia“ Ob sie wirklich jemand … Continued
2015 Neubau im Lakay Padre Stra erwartet uns am Eingang, dem „Portone Azzurro“ Auch hier, auf dem weiten Gelände der Don-Bosco-Brüder, findet wegen der Unruhen nach dem ersten Wahlgang kein Unterricht in den Schulen statt. Alle Bewohner des Lakay, knapp achtzig Jungen und einige der Aufsichtspersonen, lernen, spielen, lesen und sind mit ihren Cellphones beschäftigt in der überdachten, durchwehten Zone zwischen dem alten und dem neuen Gebäude. Wir hatten nicht erwartet, den Anbau schon fertig zu sehen. Dass er so gut nutzbar wäre, war uns schon klar, als wir die Pläne vor zwei Jahren gesehen hatten. Damals hatte uns P. Stra begeistert von seinen Plänen gesprochen; nun führt er uns, noch begeisterter, durch den Neubau. Die damals noch fehlenden Gelder für den Bau haben sich zum Glück gefunden. Den ganzen … Continued
2015 Französisch statt Creole Am nächsten Morgen die Holperfahrt nach Cap Haitien und drei, vier Kilometer hinaus auf der Landstrasse zum Komplex „Institut Notre Dame de la Médaille Miraculeuse“ dem ehemaligen Familiensitz von Mme. Leconte, der zarten schwarzen Haitianerin. Vor zwei Jahren war die Schule schon fertig und in Betrieb, aber die alten Hütten und die neuen, noch unfertigen Häuser des Waisenhauses um den Baum bestandenen Hof, das ganze Areal war bei unserem ersten Besuch Baustelle mit achtzig kleinen Kindern, die auch damals schon betreut werden mussten. Das Engagement von Madame, der schon hochbetagten Soeur Godelieve und ihren Helferinnen hatte uns beeindruckt und veranlasst, den Betrieb des Hauses seither regelmässig zu unterstützen. Nun sind alle Zimmer in den Neubauten, jedes mit einer kleinen Terrasse, penibel aufgeräumt, die kleinen Schulranzen liegen … Continued
Besuch in Südafrika 2014 – Die Nachrichten, die wir im vergangenen Jahr aus Haiti bekommen haben, waren zwar nicht nur gut – eine Virusinfektion mit Fieber, Kopfschmerzen und Durchfall hatte fast alle heimgesucht. Aber alles schien so „normal“ dass wir uns entschlossen hatten, im November/Dezember nicht auf die uns lieb gewordene Insel, auf die fast ausschliesslich die der Stiftung zur Verfügung stehenden Mittel fliessen, sondern nach Südafrika zu fahren. Am Morgen der Ankunft hatte uns Stella mit einem Schild „Heinz+Dieter“ am Flughafen abgeholt. Stella Khumaro – I’m an artist hatte sie vorher gemailt – war uns von Pon’s Freund Hans, über dessen Freund Jo als unsere Begleiterin – your friends are my friends – für Johannesburg ans Herz gelegt worden. Sie hat uns in den Tagen ihre Stadt gezeigt, die … Continued
Wächst aus Elend Hoffnung? Über Cité Soleil, Port au Prince´s riesigen Slum, ging unser Flieger nieder auf das Rollfeld. Elend, teilweise unbeschreiblicher Schmutz, Armut und Trostlosigkeit begleiten uns vom ersten Tag. Mit der Fahrt vom Flugplatz beginnt es, wird weniger in Paco, dem westlichen Villenviertel und bleibt schliesslich draussen vor dem Tor als wir in das von Grün und Bougainvillea überrankte Gemäuer um unser Hotel auf dem Hügel einfahren. In den nächsten Tagen wollen manche unserer Fahrer in Port au Prince möglichst alle besonders armen und uns vielleicht verstörenden oder angeblich gefährlichen Viertel meiden. Mit dem Mietwagen – das erste Mal, dass wir einen Geländewagen zu schätzen wissen – von Cap Haitien in die Berge und an die Küste, später nach Süden hinunter zu Hauptstadt können wir uns das nicht … Continued